homify 360°: Das Brick House

Mandy Markwordt – homify Mandy Markwordt – homify
Brick House, Wada, iSTUDIO Architecture iSTUDIO Architecture 트로피컬 주택
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In der Nähe von Mumbai, genauer gesagt in Wada, wurde ein Bauernhaus errichtet, dessen Architektur ideal auf die klimatischen Bedingungen der Umgebung abgestimmt wurde. Die faszinierende Backsteinfassade des Hauses gliedert sich harmonisch in das natürliche Umfeld ein. 

Inspiriert wurden unsere Experten von IStudio Architecture dabei von den Kreationen Laurie Bakers und Nari Ghandis. Laurie Baker ist ein englischer Architekt, der durch sein kostengünstiges und energieeffizientes Bauen bekannt geworden ist. Möglichst geringe Kosten und dennoch eine hohe Qualität der Gebäude waren sein Markenzeichen. Dank dieser zukunftsweisenden Ideen und Umsetzungen verehrte man den Architekten auch in Indien. Nari Ghandi war wiederum ein indischer Architekt, der mit seinen organischen Bauten berühmt wurde. 

Wie sich die architektonische Inspiration der beiden auf das moderne Projekt von IStudio Architecture ausgewirkt hat, erkennen wir, wenn wir einen genau Blick auf das Brick House werfen.

Die Fassade

Wie der Name Brick House schon vermuten lässt, sind Backsteine beziehungsweise Ziegel das prägende Element des Gebäudes. Doch nicht nur die Optik der Fassade ist außergewöhnlich – die Anordnung der Ziegelsteine hat ebenfalls Seltenheitswert: Beim Verlegen der Steine wurde die von Laurie Baker 1970 eingeführte rat-trap-bond-Technik angewandt. Bei dieser Methode werden die Ziegelsteine nicht horizontal, sondern vertikal angeordnet. Dadurch entstehen zwischen den Steinen kleine Hohlräume, die äußerst sinnvoll sind. In diesen Hohlräumen werden Zement und Mörtel gespeichert. Diese Mischung sorgt für eine ganz natürliche Wärme- und Schalldämmung. Durch das Ausfüllen der Zwischenräume mit Zement und Mörtel wird außerdem allgemein weniger Baumaterial benötigt.

Um dieses Ziegelstein-System erfolgreich und effektiv umsetzen zu können, sollten alle Steine gleich groß und von guter Qualität sein. Lediglich die erste und die letzte Schicht der Steine wird ohne Zwischenräume verlegt. In die vertikalen Hohlräume und Ecken können zusätzlich Bewehrungsstäbe eingelassen werden, um die Konstruktion besser gegen Erdbeben zu sichern. 

Neben der Verbesserung der thermischen Bedingungen des Hauses bringt die rat-trap-bond-Technik auch ästhetische Vorteile mit sich. Elektrische Leitungen und Rohre für die Sanitäranlagen können nach vorheriger Planung in die Hohlräume integriert werden und sind somit nicht im Innenbereich sichtbar. Außerdem entfallen dadurch auch weitere Arbeiten wie beispielsweise das Verputzen der Wände.

Wohnen mit natürlichen Materialien

Auch im Innenraum braucht sich das Sichtmauerwerk nicht zu verstecken! Die Kombination aus dem freiliegenden Mauerwerk, einer Steinwand und Holz verleiht dem gesamtem Raum einen bezaubernd natürlichen Charme. 

In der unteren Etage befinden sich der Wohnbereich und die Küche. Um den Raum möglichst effizient nutzen zu können, setzten die Architekten auf Einbaumöbel, die sich beinahe nahtlos an die Wände und andere Konstruktionen anreihen und somit für ein wohl strukturiertes Bild sorgen. Die Küche befindet sich auf diesem Bild übrigens hinten links, bei dem türkisfarbenen Boden.

Der zentrale Hof

Die Idee der Hauskonstruktion ist es, dass alle Räume fließend ineinander übergehen. Einen zentralen Punkt bietet lediglich der Hof im unteren Geschoss. Von hier aus führt eine Treppe zu den oberen Räumen. 

Bei Betrachtung dieses Bildes wird deutlich, wie sich die Struktur des Gebäudes organisch vom Boden aus zum Himmel hin entwickelt. Die Natur- und Erdverbundenheit spiegelt sich, wie bereits erwähnt, auch in der Wahl der Baumaterialen und dem Material der Inneneinrichtung wider. Durch die organische Form offenbaren sich dem Betrachter zudem immer wieder außergewöhnliche Perspektiven auf den Innenraum und die Natur.

Klimatisierung der Räume

Die hier zu sehende perforierte Backsteinwand wird als Jalibezeichnet. Mit dieser Konstruktion werden natürliche Luftbewegugen genutzt, um die Räume zu kühlen. Neben diesem praktischen Nutzen erfüllen die Wände auch einen dekorativen Zweck, indem sie faszinierende Licht- und Schattenspiele in den Innenraum projizieren. Der Architekt Laurie Baker war ebenfalls dafür bekannt, diese Wandgestaltung häufig zu verwenden.

Im gesamten Gebäude nutzt man die Prinzipien der passiven Kühlung und der Querlüftung, um das Raumklima zu verbessern. Verschieden große Öffnungen, die wir hier auf dem Bild sehen können, sorgen dabei für Abwechslung.

Die Terrasse

Auf der Terrasse im oberen Geschoss können wir über zwei große Bögen aus Ziegeln und Steinen hinaus in die Natur blicken. Ein Dach aus Holz und Stein bietet Schutz  vor widrigen Witterungsverhältnissen. Selbst die Säulen werden durch eine kunstvolle Anordnung der Ziegelsteine zu einem Hingucker und sind dennoch funktional.

Zu Beginn des Hausbaus wurden Steine aus Gujarat verwendet, bis man schließlich eine lokale Ziegelei entdeckte, die Ziegelsteine mit ausgezeichneter Qualität fabrizierte. Diese eignen sich hervorragend für den Bau der Fassade und für dekorative Elemente. Durch die Verwendung lokaler Rohstoffe und einer effizienten Bauweise konnte dieses Haus besonders kostengünstig erbaut werden.

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