Gesundheitsschädliche Fasern – Asbest in der Bausubstanz erkennen

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Alte Gebäude haben Charme und erfreuen sich steter Beliebtheit. Leider wurde in Deutschland Asbest von 1930 bis zu seinem Verbot 1993 in Gebäuden aller Art verbaut. Heute wissen wir, dass von dem Baustoff eine ernste Gesundheitsgefährdung ausgeht.

Wenn ihr eine Immobilie aus dieser Zeit erwerben möchtet, die seit 1993 nicht renoviert wurde, besteht leider die Möglichkeit, dass in Wänden, Böden oder Dach noch immer Asbest zu finden ist. Und leider lässt sich dieser nur schwer erkennen. Wie ihr euch bei Verdacht verhaltet und welche Anzeichen auf eine Asbest Belastung hindeuten, lest ihr im folgenden Ideenbuch.

Was ist Asbest und wofür wurde er verwendet?

Asbest ist der Überbegriff für verschiedene faserförmige Silikat-Minerale, die in der Natur vorkommen. Sie werden aufbereitet und ergeben so technisch verwertbare Fasern unterschiedlicher Länge.

Asbest wurde früher auch Bergflachs oder Amiant genannt, überzeugt durch hohe Hitzebeständigkeit und lässt sich sehr gut mit anderen Materialien mischen. Daher ist er in verschiedenen Baustoffen zu finden. Asbest wurde beispielsweise verwendet für:

  • Leichtbauplatten
  • Platten für Dach und Fassaden
  • Dachpappen
  • Dämmstoffe
  • Estriche
  • Fußbodenbeläge
  • Fliesenkleber
  • Fensterbänke
  • Fensterkitt
  • Fugenmasse
  • Sanitärrohre
  • Blumenkübel
  • Dichtungen für Haushaltsgeräte
  • Nachtspeicheröfen


Gesundheitsgefährdender Stoff

Asbest ist geruchlos und gefährlich. Seit 1993 ist Asbest in Deutschland verboten.

Wissenschaftler fanden heraus, dass der Stoff krebserregend ist und stufen ihn als Karzigoden der Gruppe 1A der krebserregenden Stoffe ein. Zudem ruft er Asbestose (ein Verklumpen und Verhärten der Lungenflügel), Asthma und Atembeschwerden hervor. 2005 folgte das E.U.-weite Verbot.

Zwei Erkennungszeichen

Asbest ist nur schwer eindeutig zu identifizieren. Bei Verdacht solltet ihr immer einen Fachmann zu Rate ziehen. Es gibt grundsätzlich zwei Zeichen, die auf Asbest in der Bausubstanz hinweisen:

  1. Die Farbe: Asbest ist grau bzw. grau-grün, grau-braun oder grau-blau. Dachpfannen mit einer solchen Färbung können ggf. Asbest enthalten, wenn sie
  2. zwischen 1930 und 1993 verbaut wurden. Das Baujahr eines Hauses bzw. das Herstellungsjahr eines Produkts ist ein Hinweis auf Asbest. Seine Hochzeit erlebt der Baustoff zwischen 1960 und 1990.

Der Asbest-Test

  1. Der Raumluft-Test: Ein Testkit führt im Allgemeinen genau auf, wie ihr vorgehen müsst. Daher ist der Raumluft-Test relativ leicht durchzuführen. Er bietet jedoch keine Hinweise auf die mögliche Quelle der Asbestbelastung und ist verhältnismäßig ungenau.
  2. Der Material-Test: Auch dieser kann im Internet bestellt werden. Allerdings ist hier bei der Entnahme einer Probe höchste Vorsicht geboten, da Asbest freigesetzt werden kann. Die Probe schickt ihr ein und das Labor sendet euch das Ergebnis.

3 Arten: schwachgebundener Asbest

Bei schwachgebundenem Asbest liegt der Asbestanteil bei mindestens 60 %. Diese Art ist die gefährlichste, nicht nur aufgrund des hohen Anteils sondern auch weil die Bindung zu locker ist. Asbestpartikel werden leicht freigesetzt.

Spritzasbest wurde bereits 1979 in Deutschland verboten. Anderes Baumaterial dieser Art ist z.B. Wellpappe oder Dämmwolle.

3 Arten: festgebundener Asbest

Bei festgebundenem Asbest liegt der Asbestanteil zwischen 10 und 15 %. Das Trägermaterial verfügt über eine starke Bindefähigkeit, weshalb grundsätzlich weniger Asbest freigesetzt werden kann.

Beispiele sind in der Zementverarbeitung zu finden: Platten, Estriche und Verkleidungen. Wenn diese altern oder durch Witterung erodieren, wird auch hier Asbest freigesetzt.

3 Arten: Asbest in Reinform

Purer Asbest kommt beispielsweise in Dichtungsschnüren und und Ummantelungen zum Einsatz. Er ist ähnlich gesundheitsgefährdend wie schwachgebundener Asbest.

Asbestlisten einsehen und Verkäufer fragen

Viele Hersteller führen sogenannte Asbestlisten. Denen könnt ihr entnehmen, wann in welchen Produkten und Baustoffen Asbest enthalten war.

Wenn ihr vorhabt, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, solltet ihr den Verkäufer nach möglichen Altlasten fragen. Dieser ist rechtlich dazu verpflichtet, Auskunft zu einer möglichen Asbest Belastung zu geben.

Bei Verdacht einen Fachmann beauftragen

Asbest kann sich in allen möglichen Baustoffen verbergen. Das macht die Identifizierung mitunter so schwierig. Wurde Asbest nachgewiesen, spricht der Fachmann eine Empfehlung aus, ob und in welchem Umfang saniert werden soll.

Ist das Asbest festgebunden, wie beispielsweise in Fassadenplatten, ist eine Sanierung nicht immer sofort sinnvoll, wenn die verbauten Teile etwa witterungsgeschützt überstrichen oder andersartig fest gebunden sind.

In jedem Fall wird eine Entfernung, Entsorgung und Sanierung Asbest freisetzen. Diese Schritte können daher nur von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden und sind somit mit hohen Kosten verbunden.

Asbestplatten und Asbestfassade erkennen

Fassaden wurden zwischen 1930 und 1990 oft mit sogenannten Eternitplatten verkleidet. Diese sind meist bereits an ihrem Grauschleier zu erkennen.

Sollten die Platten äußerlich kein Indiz dafür geben, ob Asbest enthalten ist, lohnt ein Blick auf eine bereits vorhandene Bruchstelle an der Fassade. Ist Asbest vorhanden weist diese eine grau-grüne Faserstruktur auf.

Asbestputz innen erkennen

Im Innenbereich lässt sich Asbest am effektivsten durch eine Probenentnahme erkennen. Testkits sind im Internet erhältlich, allerdings empfehle ich im Falle eines raumübergreifenden Verdachtes, einen Fachmann zu beauftragen. Dieser führt dann nicht nur den Test durch, sondern kann auch Empfehlungen für die weitere Vorgehensweise aussprechen.

Solange der asbesthaltige Putz nicht bearbeitet wird, spricht man von einer geringen Gefährdung der Gesundheit. Sobald ihr aber etwa ein Bild oder ein Regal aufhängen möchtet und dafür Löcher in die Wand bohrt, werden die gefährlichen Asbestfasern freigesetzt.

Asbest Dämmung erkennen

Die gute Nachricht vorweg: Im Zuge der Energiereform wurden viele alte Gebäude in den letzten zwanzig Jahren saniert. Die dabei verwendete Dämmung, beispielsweise bestehend aus Glaswolle, enthält keinen Asbest mehr.

Zudem lässt sich Asbest in der Dämmung verhältnismäßig leicht erkennen, da er das Material grau färbt. Ist Asbest enthalten, handelt es sich um die gefährlichste Art, das schwachgebundene Asbest.

Der typisch gelbe Farbton von neuerer Dämmwolle ist demnach ein Indiz für unbelastetes Material.

Belastete Dachpfannen und Dämmung

Ist Asbest in Dachpfannen enthalten und werden diese aufgrund dessen entfernt, kann es sein, dass auch die darunter liegende Dämmung asbesthaltig ist und entfernt werden muss.

Wird eine Belastung festgestellt, ist die fachgerechte Entsorgung oft der einzige Weg. Aufgrund der Einordnung als gesundheitsschädlicher Sondermüll sind die Kosten für Ausbau und Entsorgung im Verhältnis zur Entfernung und Entsorgung unbelasteten Baumaterials um einiges höher.

Die Spezialisten

Um Asbest entsorgen zu dürfen, bedarf es einer speziellen Ausbildung und Prüfung. Hinzu kommt, dass die Spezialisten mit Atemmasken und entsprechender Ausrüstung ihrer Arbeit nachgehen.

Die asbesthaltigen Baumaterialien werden dabei von ihnen in luftdichte Folien eingepackt und entsorgt.

Bevor ihr ein Haus kauft

Asbest hat über viele Jahrzehnte hinweg seinen Weg in Baumaterial und Produkte des täglichen Bedarfs gefunden. Das ist beunruhigend und auch fast dreißig Jahre nachdem er hierzulande verboten wurde, stellt Asbest eine gewisse Bedrohung für unsere Gesundheit dar.

Bevor ihr also ein älteres Haus kauft, das auf den ersten Blick als Schnäppchen daher kommt, prüft nach, ob es sich bei dem Gebäude um einen potentiellen Asbestträger handelt. So gibt es keine bösen Überraschungen. 🤓

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